Niveaufederspeicher
Harte Federung? Ein hüpfendes, zu hoch stehendes Fahrzeugheck? Dann sind höchstwahrscheinlich die Niveaufederspeicher (ugs. Niveaudruckspeicher, Bulleneier, Druckbombe oder Bombe genannt) verschlissen oder defekt.
Die Niveaufederspeicher sind mit Stickstoff gefüllte Membranfederspeicher, deren Gasfüllung es den Federzylindern überhaupt erst ermöglicht, einfedern zu können. Im Laufe der Zeit diffundiert das Gas durch die Membran ins Hydrauliköl. Die Speicher werden mehr und mehr mit Öl gefüllt, bis irgendwann nur noch Öl und kein Gas mehr im Federspeicher enthalten ist. Da Öl inkompressibel ist, kann das Fahrwerk dann nicht mehr einfedern. Das Fahrwerk wird hart und auch das Niveau des Fahrzeughecks kann sich sichtbar erhöhen. Die Dämpfer werden dann früher oder später undicht und auch das Niveauregelventil kann dabei Schaden nehmen. Im Grunde sind es also auch hier die Federspeicher, die die eigentlichen Verschleißteile des Systems sind. Undichte Federzylinder sind dann ein Folgeschaden. Reparierte oder auch neue Federzylinder können sehr schnell wieder undicht werden, wenn sie mit defekten oder verschlissenen Federspeichern betrieben werden.
Das bedeutet, dass im Falle von Reparaturen oder dem Austausch von Niveaufederzylindern auch die Federspeicher erneuert oder regeneriert werden sollten. Mindestens muss eine Prüfung auf vorhandenen Gasdruck durchgeführt werden. Andernfalls wird man nicht lange Freude an seinem neuen oder reparierten Niveaufahrwerk haben. Um Niveaufederspeicher regenerieren zu können, muss zwingend ein gewisser Restdruck vorhanden sein – je höher, desto besser. Speicher ohne Restdruck regenerieren wir nicht mehr. Bei Speichern mit einem Ölleitungsanschluss senkrecht in den Druckspeicher hinein kann im ausgebauten Zustand recht einfach geprüft werden, ob noch Restdruck vorhanden ist. Mit einem stumpfen Gegenstand in die untere Öffnung fahren. Stößt man schnell auf einen deutlichen Widerstand, ist das die Membran. Das deutet darauf hin, dass noch Gasdruck vorhanden ist – wie viel, kann man so allerdings nicht feststellen. Lässt sich das Werkzeug komplett in den Federspeicher einführen, ist eine Reparatur nicht mehr sinnvoll möglich.